Theateraufführung Charleys Tante reloaded
Nach der erfolgreichen Theateraufführung im vergangenen Jahr wagten sich auch in diesem Jahr wieder 8 Laienschauspieler auf die große Theaterbühne. Gespielt wurde an fünf Abenden im Pfarrheim in Parkstetten. Die zahlreichen Proben, insgesamt 31 Stück von Anfang Januar bis Ende März, zahlten sich vollends aus. Insgesamt konnten an den fünf Vorstellungen weit über 700 Besucher aus nah und fern begrüßt werden.
In diesem Jahr wagte man sich an einen richtigen Klassiker. „Charleys Tante Reloaded“ von Winnie Abel ist eine moderne Adaption des klassischen Theaterstücks Charleys Tante von Brandon Thomas, das ursprünglich 1892 in Bury St.Edmunds, Großbritannien uraufgeführt wurde. In der Neuauflage wird das klassische Stück auf humorvolle Weise in die Gegenwart versetzt, was zu einem erfrischend neuen Erlebnis für das Publikum führte.
Handlung
Wer bei „Charleys Tante“ zuerst an Heinz Rühmann in Abendkleid und Stöckelschuhen denkt, dürfte sich bei der neuen Inszenierung des Förderverein der Freiwilligen Feuerwehr Parkstetten“ erstaunt die Augen reiben. Mit „Charleys Tante reloaded“ holt Autorin Winni Abel den Klassiker in die Gegenwart, sehr zur Begeisterung des Publikums im Parkstettener Pfarrheim.
Der penible Charley (Armin Foidl) und der ziemlich verwahrloste Jack (Thomas Friedl) wurden von ihren Frauen vor die Türe gesetzt und bilden eine Zweckwohngemeinschaft, Homeoffice inklusive. Als sich Nelly (Eva Schmidbauer) als neue Nachbarinnen und Tabea (Kathrin Friedl) als Ihre Schwester vorstellen, eröffnen sich für die Singles wider Willen unerwartet amouröse Optionen, zumal sich der schüchterne Charley schon vorher bei einem Seminar für gendergerechte Sprache in Tabea verguckt hatte.
Ausgerechnet an diesem Wochenende hat Jack das Sorgerecht für seine Instagrambesessene Tochter Maja (Milena Kliche), die von Ihrer Mutter Maike (Birgit Fuchs) in die WG gebracht wird und Charleys Tante Liz (Karin Fischer), eine legendäre Stilikone aus New York, hat sich zu Besuch angesagt. Ein Umstand, der die trinkfeste Lokalreporterin Nelly eine große Story wittern lässt – und zu einem gemeinsamen Abendessen der Schwestern mit der Männer-WG führt. Blöd nur, dass sich Jack zuvor mit dem querulantischen Nachbarn Erik Pfeiffer (Fabian Schlecht) anlegt. Als die legendäre Tante absagt, droht das Date zu platzen.
Also schlüpft Jack kurzerhand in ein Abendkleid, das für die Nachbarin abgegeben wurde, und wird zu „Charleys Tante“. Mit weitreichenden Folgen: Beim gemeinsamen Leberkäsessen erfährt Tabea, dass Charley nicht nur Gebrauchsanweisungen für Wärmedecken und Kuckucksuhren schreibt, sondern auch zarte Gedichte verfasst. Der querulantische Nachbar Pfeiffer verknallt sich spontan in die falsche Tante, sodass die angedrohte Wohnungskündigung vom Tisch ist. Also läuft alles bestens für Jack und Charley, bis unerwartet doch die echte Tante vor der Türe steht.
Bis dahin hatte das Publikum schon eine hohe Schlagzahl an Pointen zu verarbeiten. Jack im roten Abendkleid und sein Mitbewohner sind schon optisch ein Hingucker, besonders wenn Jacks verrutschte Oberweite mal eben von Charley mit einem beherzten Griff ins Dekolletee justiert wird. Für die vegane Influencerin Maja ist ihr Papa im Kleid plötzlich queer, die konsequent gendernde Nelly hält die türkische Imbiss-Bedienung eine „Person mit Döner-Hintergrund“, dem Pfeiffer kommt kurzzeitig seine Hose und damit auch seine Autorität abhanden und wer wie die falsche Tante Spaghettiträger für die Servierer in einem italienischen Restaurant hält, bei dem ist es in Sachen Stil-Sicherheit nicht weit her.
Die diesjährigen Laienschauspieler haben das das Stück zu einem besonderen Erlebnis gemacht. Denn aus jeder Menge schauspielerischem Talent, einem exzellenten Gespür für Situationskomik und Timing sowie mit einem rasanten Tempo hat das Team um die Regisseure Markus Fischer und Michael Schmidbauer ein Stück entwickelt, bei dem die Zuschauer nicht aus dem Lachen herauskamen.
Alle Mitwirkenden sorgten für kurzweilige Stunden im Pfarrheim und das Publikum honorierte dies immer wieder mit Szenenapplaus. Mit Ihrem Einsatz und Ihrem Talent haben die Schauspieler nicht nur die Theaterbühne erobert, sondern auch das Publikum aus nah und fern begeistert.
Im nächsten Jahr findet aufgrund des 150-jährigem Gründungsfest der Feuerwehr Parkstetten keine Theateraufführung statt. Im Jahr 2027 sind wir aber wieder mir einem neuen Theaterstück auf der Bühne.
Bilder: FF Parkstetten und Peter Seubert